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Neue operative Optionen zur Therapie bei Genitalsenkung

Hannover, 04. August 2023: Im Vinzenzkrankenhaus Hannover operiert Andreas Nikolaou, Leiter des Beckenbodenzentrums Patient*innen mit Genitalsenkung mit neuer, schonenderer Methode. Die neue Therapie mit einem titanisierten Polypropylennetz minimiert Narbenbildung in der Scheide durch eine spannungsfreie Aufhängung der Organe. Das Vinzenzkrankenhaus ist eine der ersten Kliniken in der Region Hannover, die die Eingriffe mit dem Einsatz der Netze durchführt. 

Eine von vier Frauen ist im Laufe ihres Lebens von einer Beckenbodenschwäche betroffen, aber nur die Hälfte der Betroffenen bekommt eine adäquate Therapie. Selbst jüngere Frauen mit zum Teil massiven Defekten im Beckenboden suchen oft erst gar keine Hilfe.

Ist eine operative Behandlung notwendig, erfolgt optimaler Weise die minimal-invasive Versorgung der zentralen Defekte von Gebärmutter oder Scheidenstumpf. Dabei wird die entsprechende Fixierung am Steißbein über eine Bauchspiegelung vorgenommen. „Um Verletzungen oder Probleme dieser Fixierung durch Nerven, Gefäßverletzungen oder Knochenirritationen vorzubeugen, wenden wir im Beckenbodenzentrum Hannover eine neue schonende Fixierung an. Die beidseitige Organanhebung nach Dubuisson“, erläutert Andreas Nikolaou. Dabei wird minimalinvasiv die Gebärmutter oder Scheide über ein titanisiertes Polypropylennetz spannungsfrei mit zwei Netzarmen im Verlauf der „Mutterbänder fixiert. Dies erfolgt allein über die Fibrosierung der Netzarme. Dadurch wird eine naturgetreue Aufhängung erreicht und eine Vernarbung der Scheide vermieden.

Patientin M. wurde diese Woche erfolgreich operiert: „Ich bin zwei Tage nach der OP fast schmerzfrei. Durch den minimalinvasiven Eingriff sind die äußeren Wunden sehr klein. Ich bin froh, dass ich durch diesen Eingriff ein Stück Lebensqualität zurückerlange.“

„In unserer Urogynäkologischen Sprechstunde beraten wir Betroffene jedes Alters über individuelle, erfolgsversprechende und komplikationsarme Therapien“, so Andreas Nikolaou. Die neue Therapie ist dabei auch zukünftig standardisiert im Einsatz.