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Den Durchblick behalten

Medizinische Technologinnen und Technologen für Radiologie (MT-R) sind ein wichtiges Bindeglied, um krankhafte Veränderungen oder Verletzungen bei Patient*innen zu erkennen. Wir geben einen Einblick in die abwechslungsreiche Arbeit.

Die Aufgabenfelder eines MT-R sind vielfältig. „Grob kann man sagen, dass wir für Vorbereitung, Planung und Durchführung bildgebender Verfahren in der Diagnostik zuständig sind“, sagt MT-R Franka Dorn. Im Vinzenzkrankenhaus gibt es neben Röntgenaufnahmen auch die Möglichkeit, eine Computertomografie (CT), eine Magnetresonanztomografie (MRT) und eine Mammografie (MG) durchzuführen. Nicht zu unterschätzen sind auch die Dokumentation und die Lagerung der Untersuchungsergebnisse, die häufig digital erfolgen, damit sie an die behandelnden Ärzte und an die Patient*innen weitergeleitet werden können. „Der Arbeitstag beginnt grundsätzlich mit einer kurzen morgendlichen Besprechung, anschließend werden die Untersuchungsgeräte vorbereitet“, erläutert MT-R Temmo Dreesmann. „Der weitere Tag besteht aus vielen Telefonaten mit den Stationen und Pflegefachkräften sowie den behandelnden Ärzt*innen.“

 

Nah am Patienten
Der Kontakt mit den Patient*innen bei den Untersuchungen (Röntgen, CT, MRT, MG) nimmt jedoch den weitaus größten Teil der Arbeit ein. Die Patient*innen werden vor der Untersuchung befragt und vorbereitet,  während der Untersuchung werden sie außerdem beobachtet und richtig gelagert. Auch die Untersuchungen mit Kontrastmittel (bestimmte Blutwerte kontrollieren, aufklären und Mittel verabreichen) werden von einem MT-R organisiert, geplant und verabreicht. „Wir MT-R sind nah an den Patient*innen. Wir begleiten und betreuen sie während des gesamten technischen Ablaufs der Untersuchungen und Therapien“, sagt der leitende MT-R Bahram Mirza Ali Akbar. „Dabei müssen wir empathisch sein – nicht jede*r Patient*in ist gleich. Es kann immer sein, dass sich ein* Patient*in vor der Behandlung fürchtet.“ Die Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen, der Pflege und den Ärztinnen und Ärzten funktioniert gut. Wegen des zunehmenden Arbeitsaufwands und des Personalmangels muss das Team heute noch präziser kommunizieren, damit nichts vergessen wird. „Der/Die Patient*in steht immer im Fokus, darauf achten wir“, schildert die MT-R Stefanie Bliß. Denn: „Als Radiologie sind wir ein wichtiges Bindeglied in beinahe jeder Patient*innenbehandlung, da wir mit jeder Abteilung interdisziplinär arbeiten“, ergänzt Dreesmann.

Mit der Technik voran

Radiologie: Dr. Abrolat

Im Laufe der Zeit hat sich die Arbeit der MT-R stetig weiterentwickelt und grundlegend verändert: „Früher wurden die Röntgenaufnahmen durch chemische Elemente analog entwickelt. Heute passiert das zum Glück alles digital. Es gibt viele neue Untersuchungsgeräte – zum Beispiel CT oder MRT –, die neue Untersuchungsmethoden und -möglichkeiten mit sich bringen. Ein Beispiel ist die Angiografie, also die Darstellung der Arterien mithilfe eines Kontrastmittels. Dank der MRT können wir die sogenannten Angiogramme ohne Kontrastmittel erstellen. Eine invasive Punktion des Gefäßes ist dadurch nicht mehr nötig. Und Biopsien beziehungsweise Gewebeentnahmen können wir mit CT, MRT und MG durchführen“, erläutert MT-R Adina Klages. Karina Teßler, ebenfalls MT-R im Vinzenzkrankenhaus, ergänzt: „Das Berufsbild wandelt sich ständig. Die Technik schreitet voran, weshalb wir regelmäßig an Fort- und Weiterbildungen teilnehmen, um unser Fachwissen zu aktualisieren.“ Durch die hohen und weiter wachsenden Qualitätsanforderungen in der Radiologie seien auch regelmäßige Konstanzprüfungen, also die Überprüfung der Bezugswerte im Rahmen der Qualitätssicherung, häufiger erforderlich.
Der Anspruch an die Arbeit der MT-R wird immer größer. Und dennoch: „Die Arbeit als MT-R bereitet mir Freude“ sagt die MT-R Antje Meibaum-Katzke, „weil ich nette Kolleginnen und Kollegen habe und mir der Umgang mit den Menschen und der Technik Spaß macht.“

Kooperation in der Ausbildung
Das Vinzenzkrankenhaus hat eine Kooperation mit der MT-R-Schule der Medizinischen Hochschule Hannover. Die schulische Ausbildung dauert drei Jahre und besteht aus einem Theorie- und einem Praxisteil. Der praktische Teil, der in einem Krankenhaus absolviert wird, hat dabei eine höhere Gewichtung. Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, ihre Praktika im Vinzenzkrankenhaus an verschiedenen Arbeitsplätzen zu absolvieren und so vielfältige praktische Erfahrungen zu sammeln. „Ich habe regelmäßig Kontakt mit der Schule, um mich über Neuheiten und Änderungen zu informieren. Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut“, sagt der leitende MT-R Bahram Mirza Ali Akbar