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Stationsapothekerin im Vinzenz

Beratung, Kontrolle und Unterstützung vor Ort – die Fachapothekerin für klinische Pharmazie Danynaveena Rajanathan begleitet Arzneimitteltherapien im Vinzenz.

Das Niedersächsische Krankenhausgesetz schreibt ab 2022 für jedes Krankenhaus Stationsapotheker vor. Diese beraten Ärzte und Pflegekräfte im Umgang mit Arzneimitteln. Gemeinsam bilden sie ein fachübergreifendes Behandlungsteam, das eine ganzheitliche Betreuung des Patienten gewährleistet. Apotheker vor Ort können auch Therapiealternativen empfehlen. So wird die Ärzteschaft in Medikationsfragen fachkundig unterstützt – das bietet Patienten zusätzlich Sicherheit. Das Vinzenz hat sich schon frühzeitig darum gekümmert, die Position des Stationsapothekers zu besetzen. Im Rahmen einer Kooperation zwischen dem KRH Klinikum Region Hannover und dem Vinzenz ist Danynaveena Rajanathan, die beim KRH in der Zentralapotheke beschäftigt ist, seit Juli 2020 zu 100 Prozent als Stationsapothekerin für das Vinzenz tätig. Nach Pharmaziestudium und Approbation hat sie in den Häusern des Regionsklinikums erste Berufserfahrung sammeln können.

 

Fachapothekerin für Klinische Pharmazie

Die notwendige berufsbegleitende Fachapothekerweiterbildung im Bereich der Klinischen Pharmazie hat Danynaveena Rajanathan bereits abgeschlossen. Als Fachapothekerin sorgt sie jetzt für einen sicheren, wirksamen und wirtschaftlichen Einsatz der Arzneimittel und Medizinprodukte in unserem Haus. Die Weiterbildung in Klinischer Pharmazie findet in einer Krankenhausapotheke oder einer krankenhausversorgenden Apotheke statt. Sie dauert drei Jahre und beinhaltet mindestens 120 Seminarstunden. Zu den Aufgaben gehören unter anderem die pharmazeutische Betreuung von Patienten im Rahmen des Medikationsmanagements, das Aussprechen von individuellen und allgemeinen Empfehlungen zum Umgang mit und zur Applikation von Arzneimitteln für das Pflegepersonal oder das Mitwirken an der Qualitätssicherung aller arzneibezogenen Prozesse im Krankenhaus.

 

Stationsapothekerin

Mittendrin

Das Aufgabenfeld eines Stationsapothekers ist also sehr vielseitig, und es variiert von Fachabteilung zu Fachabteilung. „Auf einigen Stationen kann ich den Alltag und die Chef- und Oberarztvisiten unmittelbar begleiten, auf anderen Stationen haben wir feste Zeiten für Kurvenvisiten“, erzählt Danynaveena Rajanathan. Der Begriff der Kurvenvisiten weist darauf hin, dass zwar Patientenkurven – heute umfassende digitale Patientenakten – herangezogen, Patienten aber nicht persönlich aufgesucht werden. „Das Vinzenz nimmt die pharmazeutische Unterstützung nsehr gut und ohne Berührungsängste an“, sagt Danynaveena Rajana than. „Ein schönes Beispiel ist die Zusammenarbeit mit der Geriatrie. Ihr Leiter Alexei Cabanillas Diaz hat das Konzept von Anfang an unterstützt. Dort haben wir freitags nach der Teambesprechung um 8.30 Uhr einen festen Termin für die Kurvenvisite. Vorher schaue ich mir die Laborwerte genau an und achte zum Beispiel auf die Nierenfunktion. Ist diese eingeschränkt, müssen einige Arzneimittel, die über die Niere ausgeschieden werden, in ihrer Dosierung angepasst oder abgesetzt werden.“ Bei der Kurvenvisite bespricht sich Danynaveena Rajanathan mit den Stationsärzten. Sie sieht Medikamentenkurven nach Auffälligkeiten durch und spricht Empfehlungen aus. Häufig geht es um Interaktionen (Wechselwirkungen zwischen Medikamenten) oder Kontraindikationen, also Umstände, die eine an sich zweckmäßige Medikamentengabe verbieten. Seit Anfang Juli 2021 sind mehr als 1.100 Medikamente in digitaler Form angelegt. Die Pandemie schränkt die Apothekerin nicht weiter ein, sodass die Stationsarbeit wieder in vollem Umfang möglich ist. Danynaveena Rajanathan hat viel vor: „Ich freue mich darauf, meine Arbeit auf weiteren Stationen auszubauen.“