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Vinzentinerinnen in Peru

Geschenk Gottes

Die Geschichte einer Mission aus Soritor– erlebt und erzählt von Schwester Gisela Castañeda Acosta, Vinzentinerin in Peru.

Soritor PeruLiebe Brüder und Schwestern in Christus, mein Name ist Schwester Gisela Castañeda Acosta. Ich bin 58 Jahre alt. Seit vielen Jahren arbeite ich in einer Sozialstation in Soritor, einer Kleinstadt im Tiefland von Peru. Hier möchte ich meine Erfahrungen mit Ihnen teilen und erzählen, wie ich meine Berufung als Vinzentinerin gefunden habe. Aufgewachsen bin ich in der Stadt Cartavio, nahe Trujillo, als das älteste von neun Geschwistern. Ich wurde im christlichen Glauben und zur Wertschätzung des Familienlebens erzogen. Die Gegenwart Gottes hat meiner Familie immer wieder geholfen, Schwierigkeiten zu überwinden. Noch heute bin ich dankbar für jeden frohen Moment, den ich mit meinen Geschwistern und meinen hochbetagten Eltern teilen kann. Schon in jungen Jahren arbeitete ich im Kinderheim La Divina Providencia, das seit 1971 die Hildesheimer Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul leiten.

Nachdem ich die Schwestern und ihre hingebungsvolle Arbeit kennengelernt hatte, entschloss ich mich, der  Gemeinschaft beizutreten. Es folgte meine dreijährige Ausbildung im Postulat und Noviziat, danach legte ich meine ersten Gelübde ab. In dieser Zeit lernte ich unseren Herrn Jesus Christus kennen und lieben, Tag für Tag. Während des Juniorats kam ich 1998 für ein dreimonatiges Praktikum nach Soritor. 2004 kehrte ich zurück und leitete sechs Jahre lang die Sozialstation. 2017 kam ich erneut an diesen besonderen Ort und diene bis heute als Leiterin. Inzwischen bin ich seit 33 Jahren Vinzentinerin.

Mein Tag als Vinzentinerin

Vinzentinerinnen in Peru helfen mit LebensmittelnJeden Tag schenkt mir Gott einen wunderschönen Sonnenaufgang. Dafür bin ich dankbar. Um 5.30 Uhr stehe ich auf. Um 6 Uhr gehe ich in die Kapelle zum persönlichen Gebet, um 7 Uhr folgt das Gemeinschaftsgebet. Im Anschluss gehen wir zum Frühstück. Um 8.30 Uhr beginne ich meine Arbeit mit den Schwestern der Gemeinschaft und mit den Menschen der Stadt. Im Moment leben wir mit drei Schwestern in der kleinen Station. Ich gehe auf den Markt und kaufe für die Tafel unserer Armenspeisung „Padre Buenaventura Mestanza Mori“ ein. Beim Einkaufen berücksichtige ich auch Familien, die Medikamente und Hygieneprodukte benötigen. Dann kehre ich zur Tafel zurück, um die Frauen zu unterstützen, die dort ehrenamtlich kochen.

Vinzentinerinnen in Peru leisten medizinische HilfeMit ihnen verlasse ich die Tafel am Nachmittag– aufgeräumt für den nächsten Tag. Montag- und Freitagnachmittag besuche ich die Kranken in ihren Häusern und bringe ihnen Lebensmittel oder Medikamente. In unserem Konvent ist um 17.30 Uhr Gemeinschaftsgebet, danach geht es in die Pfarrei San Felipe, um mit Familien den Rosenkranz zu beten und die heilige Messe zu feiern. Mittwoch- und Sonntagnachmittag gehe ich in ein Dorf namens Habana zur Anbetung des Allerheiligsten, dann kommt der Priester   zur heiligen Messe. Die Familien erwarten uns hier mit großer Freude. Ich bin überzeugt, dass es zur Stärkung meines gottgeweihten Lebens notwendig ist, meine persönliche Begegnung mit Gott und mein Gemeinschaftsleben zu vertiefen. Daraus entwickeln sich meine täglichen Aktivitäten. Ich mag meine Arbeit sehr. Von Jesus zu sprechen in einer Welt voller Herausforderungen heißt, Hoffnung zu bringen. Ich bin glücklich mit dem, was ich tue. Allerdings ist es manchmal schwer zu ertragen, wenn ich nicht in der Lage bin, die existenziellen Bedürfnisse der vielen armen, alten, kranken und vereinsamten Menschen zu erfüllen, die die Unterstützung ihrer Mitmenschen am dringendsten benötigen. Gott segne Sie. In Verbundenheit und Dankbarkeit, Schwester Gisela

INFO:

Das Vinzenzkrankenhaus unterstützt die Arbeit der Vinzentinerinnen in Soritor. Wenn auch Sie helfen möchten, leisten Sie eine Spende auf folgendes Konto:

Gemeinnütziger Förderverein der Peru-Mission e. V.
IBAN DE82 2595 0130 0000 1582 95
BIC NOLADE21HIK